Wussten Sie, dass beim Ausgeh-Make-up 58% aller Frauen in Deutschland auf einen Lidstrich setzen? Für den Job sind es immerhin noch 36%. (Umfrage VKE-Kosmetikverband).
Im alten Ägypten gingen Frauen und Männer nicht ohne aus dem Haus – allerdings galt es damit aber vor allem darum, den „bösen Blick“ abzuwehren. In den Zwanzigerjahren war der Cleopatra-Look mit breitem Lidstrich total angesagt. In den 60er Jahren machten Designer wie Mary Quant (die Erfinderin des Minirocks) den Lidstrich wieder zum Make-up-Trend. Und auch 2016 darf der Eyeliner in keiner Kosmetiktasche fehlen.
Natürlich gibt es unendlich viele verschieden Möglichkeiten von ganz dezent bis richtig verführerisch. Hier sind die drei wichtigsten Lidstrich-Looks:
Schöner Muntermacher
Eine ganz feine Linie am oberen Lidrand lässt Augen wacher aussehen. Am besten nimmt man dafür einen Eyeliner-Filzstift. (Mein Favorit ist der „High Precision Liquid Liner“ von Artdeco, ca. 17 €). Das Oberlid mit dem Zeigefinger straff ziehen und mit dem Stift, so nah wie möglich am Wimpernrand angesetzt, vom inneren bis zum äußeren Augenwinkel eine möglichst gerade Linie ziehen. Für den French-Effekt läuft diese Linie in einem minimalen Außenschwung aus. So wirken braune Augen echt französisch.
Mein Tipp für Schmink-Einsteigerinnen: Mit dem Eyeliner-Filzstift Punkte zwischen die Wimpern am Oberlid setzen und dann miteinander verbinden.
Für ausdrucksvolle Augen
Ein schmaler Lidstrich am oberen und unteren Lid ist perfekt für große Augen, weil diese Schmink-Technik sie noch ausdrucksvoller macht und in den Blickpunkt rückt. Außerdem empfehlen Visagisten sie auch für Schlupflider, weil so der Blick auch aufs Unterlid gelenkt wird. Am besten benutzt man dafür einen wasserfesten Kajalstift, bei dem auch Korrekturen einfach sind und der dort bleibt, wo er hingehört. In Braun wirkt’s besonders natürlich und ist ideal für Blondinen und Rothaarige (z. B. „Dior Crayon Eyeliner Wasserfest Nr. 594 Intense Brown“, ca. 25 €). Bei dunklen Augen und Haaren darf es auch Schwarz sein (z. B. Dior Crayon Eyeliner Wasserfest Nr. 094 Trinida Black“, ca. 25 €). Das Oberlid mit dem Zeigefinger straff ziehen und vom inneren bis zum äußeren Augenwinkel eine exakte Linie ziehen. Beim Kajal-Lidstrich am Unterlid sorgt der folgende Trick dafür, dass die Linie nicht zu hart wirkt:
Nach dem Auftragen die Augen ein paar Mal zusammenkneifen. Durch die Tränenflüssigkeit gibt es einen schönen Soft-Effekt. Man kann die Linie am Oberlid auch mit einem Pinsel ganz leicht verwischen. So wirkt der Look lässiger.
Sexy Katzenaugen
Breiter Balken mit leichtem Außenschwung am Oberlid und feine Linie am Unterlid – dieser Look ist perfekt für den Abend, weil er die Augen besonders geheimnisvoll aussehen lässt.
So wird geschminkt: Zuerst mit hellbraunem Lidschatten am oberen Rand des beweglichen Teils des Oberlids eine breite Linie ziehen – vom inneren zum äußeren Augenwinkel – die mit sanftem Schwung nach oben endet. Nach oben sanft verwischen. Das vergrößert das Auge optisch. Das Oberlid mit dem Zeigefinger straffen. Gel-Eyeliner (z. B. „M.A.C Liner Fluidline“, ca. 21 €) mit einem speziellen Eyeliner-Pinsel aufnehmen. Den Pinsel möglichst nah am Wimpernrand ansetzen und zuerst vom inneren Augenwinkel bis zur Mitte des Oberlids, dann von der Mitte zum äußeren Augenwinkel einen möglichst exakten, breiten Strich ziehen, der nach oben ausläuft. Profis empfehlen: zuerst mit einem Punkt festlegen, wo der Außenschwung enden soll. Dann die Linie vom äußeren Augenwinkel bis dahin verbinden. Zugegeben, diese Technik ist die aufwändigste und am besten übt man sie ein paar Mal.
Profi-Tricks für alle Fälle
- Visagisten empfehlen, den Eyeliner zuerst am Handrücken auszuprobieren, damit man ein Gefühl für die Textur bekommt und der Strich auch am Oberlid klappt.
- Wer keine ganz ruhige Hand hat, setzt sich beim Schminken und stützt den Ellbogen auf dem Tisch ab.
- Beim Lidstrich mit Kajal, macht es Sinn, den Stift vor dem Auftragen ein paar Minuten anzuwärmen, z. B. zwischen den Händen oder in der Nähe einer Heizung. So wird die Mine geschmeidiger und die Linie softer.
- Damit die Farbe möglichst lange hält und nicht verläuft, vor dem Lidstrich-Auftragen am besten eine Lidschatten-Base auftragen. Das macht die Haut fettfrei und glä
- Kleine Farbpatzer entfernt man am besten mit einem Wattestäbchen, das mit Make-up-Entferner getränkt ist.
Um es mit Schauspielerin Jeanne Moreau zu sagen: „Die Einladung zum Flirt wird mit den Augen geschrieben“. In dem Sinne – viel Spaß beim Schminken und ganz liebe Grüße von
Ute
Fotos: www.ralph-hartmann.com
