Unter uns gesagt, konnte ich bis vor einem Jahr mit Yoga so gar nichts anfangen. Ich dachte immer: das ist nichts für einen Hektiker wie mich. Allerdings traf ich dann bei einer Pressekonferenz die Erfinderin des Hormon-Yoga, Dinah Rodrigues aus Brasilien. Und mich hat wirklich umgehauen, als ich hörte, dass sie 1927 geboren wurde und somit zu dem Zeitpunkt schon 87 war. Ich hätte sie ganz locker 20 Jahre jünger geschätzt. Ein echter Grund für mich, diese Yoga-Form auszuprobieren und dabei zu bleiben!
So wirkt Hormon-Yoga:
Es aktiviert Schilddrüse, Eierstöcke, Hirnanhangdrüse und Nebennieren.
Effekt: die körpereigene Hormonproduktion wird angekurbelt. Und ein hoher Hormonspiegel bedeutet, sich nicht nur jünger zu fühlen, sondern auch noch so auszusehen. Sogar Wechseljahres-Beschwerden werden dadurch gelindert. Das Schöne daran: schon 30 Minuten täglich wirken Wunder! Und, was ich persönlich toll finde: Die Übungen sind sanft, aber effektiv. Sie straffen den Körper sichtbar, geben neue Energie und machen gleichzeitig ausgeglichener.
Ein paar Infos vorweg:
Am besten ist es in einem ruhigen, gut gelüfteten Raum zu üben – möglichst mit leerem Magen. Und nach den Übungen sollte man mindestens 15 Minuten bis zum Essen warten. Die Kleidung sollte dehnbar sein, vor allem am Bauch. Aber ganz ehrlich – das ist für mich rund um die Uhr wichtig 😉
Grundsätzlich gilt: Nicht während der Menstruation oder bei Schilddrüsen-Überfunktion und Bluthochdruck üben.
Erst mal richtig atmen üben …
Die sogenannte „schnelle Atemtechnik“, die geräuschvolle Blasebalg-Atmung, macht die Yoga-Übungen noch effektiver. Außerdem wirkt sie wie eine Massage auf die inneren Organe und gibt Energie. So funktioniert sie:
Tief einatmen, so dass sich der Bauchnabel nach außen bewegt. Dann die Luft kraftvoll durch die Nase ausstoßen, während der Nabel nach innen gezogen wird. Am besten übt man das erst mal im Sitzen, bis es irgendwann automatisch funktioniert. Bei mir hat das lange gedauert und auch heute noch muss ich versuchen, den Kopf auszuschalten und auf Automatik zu stellen 😉
… und dann aufwärmen
Dafür mit überkreuzten Beinen stehen. Die Arme sind nach oben gestreckt, die Hände gefaltet und nach außen gedrückt. Mit geradem Oberkörper langsam vorbeugen. 1 Minute lang halten. Dann wieder langsam aufrichten. Arme ausschütteln. 2x
Bringt die Körperhälften in Einklang
Im Sitzen den rechten Fuß über das linke Knie bringen und aufstellen. Beim Ausatmen den Oberköper und Kopf nach rechts drehen und das rechte Knie mit dem linken Arm umfassen. Die linke Hand abstützen. 8 Atemzüge lang halten und die Seiten wechseln. Je 2x
Kurbelt einen langsamen Stoffwechsel an
Auf dem Rücken liegend, das linke Bein auf Kniehöhe abknicken. Fuß zum Po schieben. Das rechte Bein auf dem linken Knie abstellen. Den rechten Arm nach hinten strecken. Mit dem Mittelfinger der linken Hand das rechte Nasenloch zuhalten. Durchs linke Nasenloch 7 x ein- und ausatmen (auch hier wieder beim Einatmen den Bauchnabel nach außen, beim Ausatmen den Nabel nach innen ziehen). Die Seite wechseln. 3x pro Seite
Regt den Energiefluss an
Auf die Fersen setzen. Nach vorn beugen, bis die ausgestreckten Arme auf dem Boden liegen. Das linke Bein nach hinten strecken. Das rechte Knie bleibt in der Mitte der Brust. 7x schnell ein- und ausatmen. Die Seite wechseln. Je 2x
Beruhigt bei Stress
Bei starker Dauerbelastung sinkt der Hormonspiegel. Da beugt diese Übung vor und entspannt gleichzeitig: Im Schneidersitz, die Arme auf die Oberschenkel legen, die Handflächen zeigen nach oben. Der Nagel des Zeigefingers berührt das Wurzelgelenk des Daumens. Den rechten Arm heben und halten, dabei einatmen und ein langes „So“ singen. Beim Ausatmen den rechten Arm senken und den linken heben. Dabei ein langes „Ham“ singen. So oft man mag, wiederholen
Macht ganz locker
Auf dem Rücken liegen, die Beine überkreuzen, die Knie zum Boden absenken. Die Arme ausstrecken und die Hände nach außen falten. Mein Tipp: Einen aufblasbaren Ball unters Becken schieben (Dabei wird der Bereich der Eierstöcke gedehnt und der Körper entlastet.) 7 x schnell atmen.
Aktiviert die Eierstöcke
Auf dem Rücken liegend, Hände und Handgelenke unter die Hüften schieben, die Handflächen flach auf den Boden legen. Das Gewicht der Hüften liegt auf den Handgelenken (das aktiviert die Eierstöcke). Die Beine anwinkeln, bis die Oberschenkel senkrecht stehen. Abwechselnd gegen den Po treten. Beim linken Fuß schnell einatmen, beim rechten schnell ausatmen. Je 5x
Lust auf mehr?
Für alle, die gern richtig durchstarten wollen – Dinah Rodrigues ist nicht nur Yoga-Lehrerin, sie hat auch ein Buch geschrieben, in dem sie ganz viele Übungen zeigt und erklärt („Hormon Yoga Das Standardwerk zur hormonellen Balance in den Wechseljahren“, Dinah Rodrigues, ca. 16 €).
Und wer jetzt sagt: „Grau ist alle Theorie“, ist am besten mit einem Kurs beraten. Den findet man im Internet unter dem Stichwort „Yogakurs-in-meiner-Nähe“.
Viel Spaß beim Ausprobieren dieser mal etwas anderen Jungtricks 😉
und ganz liebe Grüße von Ute