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Kleidermotten: So können Sie Motten erkennen und bekämpfen

Kleidermotte auf frischer Tat ertappt

belchonock / iStock / Getty Images Plus

Schrecksekunde: Sie holen Ihren Lieblingspullover aus dem Schrank und entdecken lauter kleine Löcher, die Sie sich zunächst überhaupt nicht erklären können. Die Löcher waren noch nicht da, als Sie den Pullover vor einigen Wochen in den Schrank gelegt haben? Dann haben Sie vielleicht Motten. Um genauer zu sein: Kleidermotten. Bei uns erfahren Sie, was man gegen Motten tun kann.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Über die Kleidermotte
  2. Mottenbefall vorbeugen
  3. Mottenbefall erkennen
  4. Kleidermotten bekämpfen

Was sind Kleidermotten eigentlich und woher kommen Sie?

Kleidermotten evorbeugen, erkennen bekämpfen: Sie sehen Motteneier - Mottenlarven - Zedernholz zur Vorbeugung
(©zagorskid/iStock/GettyImages, ©imv/iStock/GettyImages)

Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zwischen der Kleidermotte und der herkömmlichen Motte (zum Beispiel der Lebensmittelmotte) ist ihre Optik. Die Kleidermotte ist ca. 4,0 bis 9,0 mm lang und hat eine Flügelspannweite von ca. 12,0 bis 16,0 mm. Ihre Flügelfarbe variiert in Abhängigkeit der Nahrung von hellgelb bis dunkel-braun glänzend und weist im Vergleich zur normalen Motte keine Zeichnung auf.

Motten finden ihren Weg in den Kleiderschrank entweder von draußen durch das Fenster oder sie werden durch ein bereits befallenes Kleidungsstück (zum Beispiel ein Erbstück oder ein Stück vom Flohmarkt etc.) „eingeschleppt“. Das Gefährliche an einer Motte sind jedoch ihre Larven. Eine Motte kann in einem Zeitraum von bis zu 4 Wochen 50 bis 250 Motteneier legen. Diese legt Sie direkt auf eine geeignete Nahrungsquelle, wie beispielsweise Ihren Lieblingspullover aus Kaschmir, auf dem dann die Larven schlüpfen können.

Ihr Pullover wird nämlich nicht von der Motte selber beschädigt (angefressen), sondern von ihren Larven. Da pflanzliche Fasern wie Baumwolle oder Leinen von den Larven nur sehr schlecht verdaut werden können, bevorzugen die kleinen Fresser Materialien tierischer Herkunft wie Wolle, Seide oder Kaschmir.

Das mögen Motten besonders gerne

Kleidermotten fühlen sich im Kleiderschrank in der Regel pudelwohl. Am wohlsten fühlen sich die unerwünschten Tierchen bei einer Umgebungstemperatur von ca. 24 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von mindestens 75%. Leider also völlig normale Bedingungen in den meisten Schlafzimmern, wo die Kleiderschränke normalerweise stehen. Erst bei Temperaturen unter 15 und über 30 Grad sowie bei Trockenheit kann man die Entwicklung der Pullover-Beißer stoppen und eine dauerhafte Vermehrung verhindern. Kleidermotten sind wählerisch: Sie bevorzugen Textilien tierischer Herkunft und deren Mischungen. Am liebsten mögen sie Wolle, Kaschmir, Seide, Federn, Pelze oder Horn. Im Notfall begnügen sie sich auch einmal mit pflanzlichen Textilien wie Baumwolle oder Leinen.

In Kürze: Mottenparadies

  • Kleidermotten befallen Textilien tierischer Herkunft (Wolle, Kaschmir, Seide, usw.)
  • Kleidermotten mögen warme Schlafzimmer und Kleiderschränke
  • Bei besonderen Temperaturen kann die Vermehrung nachhaltig gestoppt werden

Der beste Mottenschutz? So beugen Sie Mottenbefall im Kleiderschrank vor

Vor dem Einlagern im Sommer oder im Winter sollten Sie die Kleidungsstücke waschen und anschließend in einen Leinenbeutel, Bettbezug oder Papierbeutel einschlagen, da diese pflanzlichen Ursprungs sind. Natürlich können Sie auch Zeitungs- oder Mottenpapier benutzen. Hier sollten Sie aber auf jeden Fall auf die Druckerschwärze achten! Auch Fliegennetze vor den Fenstern beugen dem Einfallen der Motten vor. Natürliche Duftstoffe wie Lavendel, Zedernholz oder auch Walnussblätter als ätherische Öle oder als Duftsäckchen bzw. Holzstückchen können eine abschreckende Wirkung vor einem Befall haben. Außerdem mögen Motten keine Seife. Ein Stück Seife zwischen den Kleidungsstücken wird von den Kleidermotten als unangenehm empfunden. Chemische Schädlingsbekämpfungsmittel aus Drogeriemärkten oder Apotheken sollten Sie unbedingt vorher auf ihre Verträglichkeit prüfen, denn neben ihrem Schutz gegen Motten könnten sie auch Allergien auslösen.

In Kürze: Mottenbefall vorbeugen

  • Fliegennetz vor dem Fenster anbringen
  • Vor dem Einlagern: Kleidung waschen und verpacken

Wie kann ich Mottenbefall erkennen? So sehen Löcher von Kleidermotten aus

Wie unterscheide ich eigentlich ein herkömmliches Loch von dem einer Kleidermotte? Das ist leider nicht ganz einfach. Denn ein Mottenloch lässt sich nur schwer und ohne Vergrößerungsglas kaum von einem herkömmlichen Loch unterscheiden. Mottenlöcher weisen eine unregelmäßige Form auf und treten meist in kleinen Nestern, also einer kleinen Ansammlung von Löchern auf. Unter dem Mikroskop betrachtet, sind die Kanten der Mottenlöcher glatt und nicht faserig.

In Kürze: Mottenbefall erkennen:

  • Mottenlöcher weisen eine unregelmäßige Form auf
  • Mottenlöcher treten meist in kleinen Ansammlungen auf
Kleidermotten erkennen: So sehen Motten und ein Mottenloch aus.
Nahaufnahme eines Mottenbefalls (©AlonsoAguilar/iStock/Getty Images Plus, ©coco312/iStock/Getty Images Plus)

Hilfe! Was tun, wenn die Motten schon da sind?

Haben Sie bereits ein Mottenloch entdeckt? Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Kleidung bereits von Kleidermotten befallen ist, können Sie das auf eine einfache Art testen: Legen Sie Lockstoff-Fallen aus und beobachten Sie, ob sich Motten in ihnen verfangen. Handelsübliche Mottenfallen (häufig auch als Pheromonfallen bezeichnet) sind mit einer klebrigen Oberfläche versehen, auf der die Motte kleben bleibt. Angelockt werden nur die männlichen Kleidermotten, aber solche halten sich immer in der Nähe von den Weibchen auf. Das bedeutet also: Geht uns eine männliche Motte auf den Leim, kann das Weibchen nicht weit sein. Beobachten Sie die Falle in einem Zeitraum von zwei Wochen und ermitteln Sie dann den Schweregrad des Befalls – je nachdem, wie viele Motten auf der Mottenfalle kleben.

Waschen Sie am besten auch vorsorglich alle Ihre Kleider und saugen Sie den Kleiderschrank gründlich aus. Danach noch feucht auswischen und unbedingt gut nachtrocknen. Die Kleidermotte ist außerdem Temperatur-empfindlich und verträgt keine großen Temperaturschwankungen. Sie könnten daher nicht-waschbare Textilien auch einfach ins Eisfach legen oder im Winter auch für einige Zeit draußen lassen.

So hilft uns die Natur bei Mottenbefall

Die Natur hält für vieles ihre ganz eigenen Mittel parat. Bei Mottenbefall sind beispielsweise Schlupfwespen eine sehr schonende Variante, um den Befall in relativ kurzer Zeit zu bekämpfen. Schlupfwespen zählen zu den parasitischen Hautflüglern. Aber keine Sorge: Sie benötigen keinen Kammerjäger, um danach dann die Schlupfwespen loszuwerden. Die Schlupfwespe ist ein sehr kleines Insekt, das ihre Eier in die Motteneier ablegt. Das Praktische: Die geschlüpften Wespenlarven ernähren sich von den Mottenlarven, so dass diese gar nicht erst einen Schaden anrichten können.

Sie sind mit 0,4  mm so klein, dass sie nicht auffallen und nur mit dem Vergrößerungsglas zu erkennen sind. Und: Wenn die Nahrungsquelle der Schlupfwespen versieht, verschwinden sie von ganz alleine wieder. Schlupfwespen bekommen Sie beispielsweise in Zoofachgeschäften oder ganz einfach im Internet. Alternativ können Sie auch Neem-Extrakt anwenden. Dieses natürliche Insektizid, das  aus dem Niembaum gewonnen wird, wirkt als Nervengift für die Larven und sorgt damit für eine Unterbrechung im Entwicklungs- und Vermehrungszyklus.

In Kürze: Mottenbefall bekämpfen

  • Lockstoff-Fallen auslegen und beobachten
  • Vorsorglich alle Kleider waschen und den Kleiderschrank gründlich aussaugen
  • Textilien in den Gefrierschrank oder in die Winterluft hängen
  • Mittel gegen Mottenbefall: Die Schlupfwespe

Mit unseren Tipps sind Motten bald kein Thema mehr und Sie haben ungetrübte Freude an ihren schönsten Kleidungsstücken. Wir wünschen Ihnen eine mottenfreie Zeit.

Weitere Pflege-Ratgeber mit nützlichen Tipps und Tricks rund ums Waschen und Pflegen Ihrer Lieblinge finden Sie hier.

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1 comments

  1. Danke, dass du dieses Thema behandelt hast. Es hat mir geholfen, es besser zu verstehen.