Am 1.8. wird jedes Jahr im Heimatland der Alpakas, in Peru, der Tag des Alpakas gefeiert! Darum nehmen wie Sie heute mit auf eine Reise zum Ursprung der Alpaka-Wolle: Begleiten Sie uns auf einen Ausflug nach Peru, wo wir einigen unserer Farmerinnen und Farmer einen Besuch abstatten, Neues über die Lebensweise und Haltung der süßen Kleinkamele lernen und erfahren, wie und wo die begehrte Wolle weiterverarbeitet wird.
Auf den Spuren der Alpakas
Alpaka-Wolle gehört wie Kaschmir oder Merinowolle zu den begehrtesten Naturfasen. Gerade weil die Wolle von Alpakas, Kaschmirziegen und Merinoschafen so beliebt ist, benötigen die Tiere besonderen Schutz. Wir bei PETER HAHN arbeiten mit Lieferanten und Partnern zusammen, die ihrer sozialen Verantwortung – gegenüber Mensch und Tier – gerecht werden. In Peru hat die Alpakahaltung und -zucht Tradition. Züchterinnen und Züchter in Peru halten durchschnittlich zwischen 50 und 4000 Alpakas. Der Verkauf der gewonnenen Wolle macht den größten Teil ihres Einkommens aus. Wir sind stolz darauf, dass wir unsere Alpaka-Wolle aus einem so traditionellen Umfeld beziehen können und dabei außerdem Farmerinnen und Farmer unterstützen können.
Unsere 1. Station: Die Farm Chaupihuasi
Die Farm „Chaupihuasi“ liegt im Bezirk Nuñoa in der Provinz Melgar nahe Puno auf einer Höhe von 4750 Metern über dem Meeresspiegel. Hier halten Evelyn und Maximo Diaz ca. 4000 Alpakas. Doch nicht nur das: Evelyn leitet außerdem eine Gemeinschaft in Chilihua, die sich aus Alpakazüchterinnen und Kunsthandwerkerinnen der Region zusammensetzt und lädt regelmäßig zu Web- und Strickworkshops ein. Gemeinsam verfeinern und erweitern die Teilnehmerinnen ihre Technik im Umgang mit der Alpaka-Wolle.
Der schonende und wertschätzende Umgang mit natürlichen Ressourcen ist Evelyn sehr wichtig, darum wird kein Garn verschwendet. Aus dem Restgarn strickt Evelyn mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihrer Workshops kuschelige Loop-Schals. Das Schöne: Die Schals sind auf diese Weise nicht nur besonders ressourcenschonend und nachhaltig, jedes Stück ist auch ein Unikat. Der Erlös aus dem Verkauf wird dazu genutzt, auch in Zukunft solche Workshops anbieten zu können, die die Fertigkeiten der Teilnehmenden kontinuierlich schult und ihnen und ihren Familien ein sicheres Einkommen ermöglicht.
Vielleicht sind die Schals auch darum das perfekte Weihnachtsgeschenk: das kuschelige Material, der gute Zweck, die Dankbarkeit für die schönen, kleinen Dinge des Lebens, eine Umarmung zum Anziehen. Hier können Sie sich Ihren einzigartigen Loop aussuchen:
Alpaka-Facts: Lebensweise
Alpakas brauchen viel Freiraum. 5 Alpakas benötigen ca. einen Hektar Land, um sich wohl zu fühlen. Außerdem benötigen sie ausreichend Weidefläche, da sie sich von Gras ernähren, und natürliche Wasserquellen, wie zum Beispiel Seen oder Flüsse. Die peruanische Landschaft bietet die idealen Bedingungen für die Alpakazucht.
Die Tragezeit eines Alpakas beträgt 11 Monate. Im Durchschnitt werden Alpakas 15 – 20 Jahre alt.
Unsere 2. Station: Dario Anconeira
Dario Anconeira hält etwa 2.000 Alpakas auf seiner Farm, die er gemeinsam mit seinem jüngsten Sohn betreibt und die ca. 3 Stunden vom Stadtzentrum von Arequipa auf 4500 Höhenmetern liegt. Das Besondere: Dario und sein Sohn züchten sowohl Suri- als auch Huacaya-Alpakas.
Alpaka-Facts: Scheren
Alpakas können bereits nach ihrem ersten Lebensjahr geschoren werden, dann sind sie bereits voll entwickelt.
Die Schur erfolgt in der Regel im Frühjahr, zwischen Dezember und Februar, damit die Alpakas ihre dicke Fellschicht loswerden, bevor es richtig heiß wird. Dann haben sie fast ein ganzes Jahr Zeit, um ihre Wolle nachwachsen zu lassen und haben rechtzeitig wieder ein dickes Fell, wenn der Winter hereinbricht.
In der Regel werden Alpakas sogar zweimal im Jahr geschoren. Die große Schur findet im Februar statt, dabei wird der größte Anteil an Fasern gewonnen. Je nach Bedarf, sprich Menge an Vlies, findet im Dezember eine zweite, sogenannte kleine Schur statt. Bei jeder einzelnen Schur gibt ein Alpaka zwischen 2 und 3 Kilogramm Wolle, eine Mischung aus Baby-, Royal- und anderen Faserqualitäten, die nach der Reinigung der Wolle kategorisiert werden.
Alpaka-Facts: Qualität der Fasern
Grundsätzlich wird bei Alpakas zwischen Suri und Huacaya unterschieden. Das Suri-Alpaka hat lange gelockte Dochte, seine Faser ist sehr fein und glänzend. Das Huacaya-Alpaka hingegen hat kurzes Fell, liefert aber eine größere Fasermenge pro Schur. Diese werden dann je nach Feinheit der Faser in die verschiedenen Qualitätsstufen Baby-, Royal-, normales Alpaka und Haurizo eingeteilt.
In unserem Beitrag zur Alpaka-Wolle erfahren Sie alles über die Unterschiede zwischen Suri- und Huacaya-Alpaka und auch, was ihre jeweilige Wolle so besonders macht.
Unsere 3. Station: Cesar Meztas
Cesar Meztas ist einer der größten Alpaka-Züchter in der Provinz Lampa, Puno. Er hält ungefähr 4.000 Alpakas auf seiner Farm, die er 4.700 Meter über dem Meeresspiegel aufgebaut hat. Hier empfängt er gerne Gäste und zeigt auch Fremden, wie er und seine Alpakas leben. Interessanterweise hält Cesar auch einige Mischlingsalpakas, deren Fasern grau gefärbt und darum weniger wertvoll sind. Cesar sieht in seinen Tieren aber ohnehin eher seine Lieblinge und weniger die ertragreichen Wolle-Produzenten.
Alpaka-Facts: Farben
Alpakavlies gibt es in ganzen 16 anerkannten, natürlichen Farben: weiß, beige, rehbraun, braun, grau, schwarz… Für die weitere Verarbeitung werden die Fasern entweder in ihrer natürlichen Farbe belassen oder eingefärbt. Weiß, helles rehbraun, beige und ein sehr helles grau können leicht gefärbt werden und sind darum natürlich am wertvollsten.
Spannend: Traditionell peruanisch kann Alpaka-Wolle sogar auf natürliche Art und Weise eingefärbt werden: Hierfür werden Kellerasseln, Landkrebse, Vulkangestein, Pflanzen wie violette Maiskörner oder Moos, Blumen und vieles mehr zu feinem Staub gemahlen und dann aufgekocht. Mit der entstandenen Farb-Paste können die Fasern ganz natürlich in den buntesten Schattierungen eingefärbt werden.
Unsere 4. Station: Unser langjähriger Partner KERO DESIGN
„Peru und seine wunderbare Handwerkskunst waren schon immer meine Inspiration. Dank meiner Leidenschaft für die Textilkunst mit Alpakawolle konnte ich sehr talentierte und mutige Menschen kennenlernen, vor allem Frauen. Sie sind mein Motor, um an neuen Projekten teilzunehmen, die ihre Lebensqualität verbessern können. Im Laufe der Jahre der Zusammenarbeit mit Peter Hahn haben wir immer gefühlt, dass unsere Arbeit anerkannt wird und dass Peter Hahn immer bereit ist, unsere sozialen Initiativen zu unterstützen.“
MARIELLA GONZALES
Unter dem Namen KERO DESIGN hat sich Inhaberin Mariella Gonzales auf die Produktion hochwertiger Alpaka-Mode spezialisiert. Hier wird die geerntete Wolle von Evelyn, Dario und Cesar zu einfallsreichen Pullovern, Strickjacken, Mützen und Schals verarbeitet.
Doch nicht nur das Design macht Mode von KERO DESIGN so einzigartig. Ein großes Anliegen von Mariella ist außerdem die Einhaltung sozialer Standards und gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller ihrer Partnerbetriebe. Darum gehört KERO DESIGN auch zu den langjährigsten Partnern von PETER HAHN.
KERO DESIGN arbeitet zum Beispiel aktiv mit der Fair Wear Foundation daran, Sozialstandards in Peru noch weiter zu verbessern und wurde bereits mit der Fair Trade Peru Zertifizierung ausgezeichnet. Zudem wurde Mariella Gonzales im Oktober 2020 zur Businesswoman of the Year gekürt. Ausgezeichnet wurde sie vor allem für ihre herausragende Führung von KERO DESIGN und ihr starkes Engagement für nachhaltige Themen. Dafür macht sie sich auch über ihr Unternehmen hinaus stark. In verschiedensten öffentlich-privaten Initiativen setzt sie sich dafür ein, die Wettbewerbsfähigkeit der peruanischen Unternehmen und Farmen langfristig zu steigern und Produktionsprozesse in der Alpaka-Lieferkette permanent zu optimieren.