Haben Sie gewusst, dass die Textilbranche in Griechenland eine lange Tradition hat, ähnlich wie die Textilproduktion auf der schwäbischen Alb? Auch heute gibt es dort noch viele tolle Betriebe vor allem in und um Thessaloniki. Es wurde also höchste Zeit für mich, unsere Partnerbetriebe dort zu besuchen und über verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte zu sprechen. Gemeinsam mit den Einkäuferinnen Petra und Eva machte ich mich also auf nach Thessaloniki. Spät abends kamen wir in unserem Hotel an und wurden am nächsten Morgen direkt vom ersten Lieferanten abgeholt.
Während die Einkäuferinnen fleißig an der Kollektionserstellung arbeiteten, standen für mich die Themen faire Arbeitsbedingungen und nachhaltige Materialien im Mittelpunkt.

Fabrikbesichtigung
Um einen guten Überblick über die Arbeitsbedingungen zu bekommen, sollte man immer zunächst die Fabrik besichtigen. Das war auch bei allen 3 Lieferanten, die wir besucht haben, möglich. Und immer ist jede Fabrik anders: während in der einen Fabrik von der Rundstrickmaschine über den Zuschnitt, bis zum Nähen und der finalen Qualitätskontrolle fast alles Schritt an einem Ort sind, sind bei anderen bestimmte Produktionsschritte ausgelagert – das bedeutet, dass z.B. in der eigenen Fabrik nur die Muster genäht werden und mit weiteren Nähereien zusammengearbeitet wird – oder die eine Fabrik ihre Stoffe selbst herstellt, die andere diese wiederum bei Stofflieferanten einkauft.
Die besuchten Betriebe konnten gute Ergebnisse bei den amfori BSCI Audits vorweisen, bei denen u.a. solche Dinge wie Arbeitsschutz und Sicherheit überprüft werden: z.B. ob die Mitarbeiter im Zuschnitt entsprechende Schutzhandschuhe tragen, die Fluchtwege breit genug und eindeutig markiert sind und ausreichend Feuerlöscher vorhanden sind. Vor dem Fabrikrundgang haben wir die amfori BSCI Auditberichte gemeinsam besprochen und die nächsten Schritte festgelegt.

Nachhaltige Materialien
Das zweite wichtige Thema für mich sind nachhaltige Materialien – denn diese möchten wir Schritt für Schritt weiter ausbauen. Alle drei Lieferanten produzieren hauptsächlich Shirts aus Viskose, also aus dem Rohstoff Holz. Umso toller ist es, dass alle drei bereits als Standard nachhaltige Viskose aus dem Hause Lenzing verwenden.

Auch das Thema Schadstoffmanagement in der Lieferkette ist den Lieferanten wichtig. So haben sie bereits Produkte im Sortiment, die gemäß den Anforderungen von STANDARD 100 by OEKOTEX produziert worden sind. Es ist toll, dass wir neben Produkten „made in Germany“auch Produkte „made in Greece“ anbieten können und so die europäische Textilindustrie unterstützen können. Ich bin mit der Reise sehr zufrieden und reise mit einem positiven Gefühl wieder nach Hause.
