Kühl, leicht, robust und außerdem schmutzabweisend – es gibt gleich mehrere herausragende Eigenschaften, die Leinen zu einem der beliebtesten Stoffe für Sommermode machen. Dabei schien die alte Naturfaser, die traditionell gern für Haus- und Bettwäsche verwendet wird, fast vollständig von Baumwolle verdrängt. Doch diese Zeiten sind vorbei. Die Renaissance des Wunderstoffes und der Leinenmode lässt sich auch bei PETER HAHN erleben – unter anderem aus ökologischen Gründen.
Flachs: Der Stoff aus Leinen
Leinen, auch als „Flachs“ bekannt (was sich von „Flechten“ ableitet), zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt. Obwohl die Ernte und die nachfolgende Verarbeitung der langen Flachsfasern mühsam und anstrengend sind, begannen die Ägypter schon vor 5.000 Jahren mit dem Anbau und der Weiterverarbeitung. Flachsanbau gehörte früher zu fast jeder Landwirtschaft. Leinen war die Hauptfaser neben der Wolle. Und zwar nicht nur für die Leinengebinde ihrer Mumien, sondern vor allem für reißfeste Schiffsegel. Phönizische Händler sorgten schließlich dafür, dass Leinen zur beliebtesten Naturfaser des Altertums aufstieg. Die alten Griechen nutzten den widerstandsfähigen Leinenstoff sogar für Rüstungen.

In unseren Breiten wurde Leinengewebe traditionell vor allem für Bett- und Haushaltswäsche verwendet, da es angenehm in der Hand und durch seine Langlebigkeit ein ideales Material für die regelmäßige Nutzung im Wohnbereich ist – und noch heute sind die Leinwände der Maler sprichwörtlich. Immer häufiger fertigte man aus Leinen aber auch Kleidung. Und heute blicken wir auf eine große Vielfalt an sommerlicher Leinenmode.
Naturfaser: So wird Leinen hergestellt
Leinengewebe herzustellen ist sehr kostspielig und bedarf eine Vielzahl von Arbeitsschritten, weshalb Leinen seinen Preis hat. Leinen liebt es feucht und warm. Trockenheit verträgt er dagegen weniger gut. Bis zu seiner Ernte reift der Flachs ca. 120 Tage. Anschließend wird er von den Samen befreit und schließlich getrocknet. Danach wird er neu aus den Samen gezogen. Die Bastfaser, die aufwändig aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen wird, wird später zu Garn verarbeitet. Erst jetzt kann der Flachs zu Leinenstoff gesponnen werden. Die feineren Garne stammen aus dem Langfaserflachs aus Europa. Positiv ist auch, dass es bei der Nutzung von Flachs keine Verschwendung gibt – jeder Teil der Pflanze wird genutzt. Aus Kurzfaserflachs, der vor allem aus den USA und Osteuropa stammt, wird neben dem Leinengarn auch das gesunde Leinöl gewonnen.
Dass Leinen zunehmend durch die billigere Baumwolle verdrängt wurde, lag übrigens nicht nur am Preis, dafür waren auch Umweltschutzgründe ausschlaggebend. Denn bei der Fasergewinnung wurde lange Zeit Laugen eingesetzt, die Arbeiter und Umwelt schädigten. Doch all das ist schon seit mehreren Dekaden Geschichte. Nun ist Sie ist in der Regel deutlich umweltschonender als Baumwolle. Seit der Entwicklung neuer, umweltfreundlicher Verfahren erlebt Leinen ein regelrechtes Comeback – und das auch in der Modewelt als Hose, Bluse oder Kleid.

Natürliche Schönheit – lässig und anspruchsvoll
„Leinen knittert edel“, heißt es. Tatsächlich spielt der berühmte Spruch auf die geringe Elastizität der Faser an. Aus diesem Grund sitzt Leinenmode auch so gut wie nie hauteng, sondern betont leger. Die geringe Elastizität sorgt dafür, dass das Material leicht verknittert. Dass Leinen aber noch viel mehr kann, als sich lässig in Falten zu werfen, wird uns spätestens im Sommer klar. Zu den größten Stärken der Faser zählt nämlich die Fähigkeit, Wasser aufzunehmen. Leinen nimmt bis zu 35 % Luftfeuchtigkeit auf und tauscht die Feuchtigkeit rasch mit der Umgebungsluft aus. Speziell im Sommer wirkt Leinenmode daher kühlend und trotzdem trocken und wärmend.

Nur ist das bei Weitem nicht alles: Leinen ist völlig flusenfrei und gegenüber Schmutz und Bakterien kaum anfällig. Das liegt daran, dass die Faser von Natur aus bakterizid (keimtötend), fast antistatisch und schmutzabweisend ist – und somit keinen Staub anzieht. Leinentextilien werden daher von Dermatologen gern bei Dermatitis und Hautirritationen empfohlen. Aufgrund dieser ökologischen, hautsanften und natürlich hygienischen Beschaffenheit ist die Flachsfaser auch ideal für Allergiker. Im Alltag genügt es oft, kurz feucht über Verunreinigungen drüberzuwischen, um so Flecke zu vermeiden. Zudem vereint Leinen eine natürlich-edel wirkende Optik mit einem angenehm kühlen Griff. Wegen der tief in der Faser sitzenden Pflanzenfarbe behält auch gefärbtes Leinen immer eine trübe Charakteristik, die seinen speziellen natürlichen Charme mitbestimmt. Darüber hinaus ist Leinen extrem reißfest, was Leinenmode eine lange Haltbarkeit verleiht.
Im Gegensatz zur Baumwolle muss Leinen übrigens auch nicht nachgestärkt werden, lediglich trockene Hitze bekommt ihm nicht so gut, weshalb man Leinenwäsche vor dem Bügeln leicht befeuchten sollte. Davon abgesehen ist Leinen die einzige Naturfaser, die in Westeuropa in kontrolliert biologischer Qualität aus heimischem Anbau auf dem Markt kommt. Gut für Sie und gut für unsere Umwelt.
Sommer-Trend: Leinenhosen für Damen und Herren
Die leichte Naturfaser wird daher immer beliebter. Weit, luftig und im edlen Look – Mode aus Leinen bringt frischen Wind in Ihre Garderobe. Leinen hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Trendstoff etabliert und ist aus unseren Kleiderschränken nicht mehr wegzudenken. Das natürliche Material ist absolut wandelbar und fühlt sich in fast allen Stilrichtungen zuhause. Neben Leinenhosen, lassen sich auch Leinenkleider und Leinenblusen vielseitig kombinieren und machen ganz entspannt im Freizeit-Look oder feminin und chic im eleganten Business-Style eine tolle Figur.
Die edle Optik von Leinen und der angenehm kühlende Effekt werden auch Sie begeistern – vor allem wenn die Temperaturen steigen. Entdecken Sie tolle Leinenmode in unserem Online-Shop. Mehr über die edle Naturfaser erfahren Sie übrigens in unserer Leinen-Übersicht. Dort finden Sie außerdem wertvolle Pflegetipps und Wissenswertes über die Geschichte von Leinen.