Ich weiß ja nicht, wie es euch geht – aber meine Problemzone ist mein Bauch. Klar nervt es mich, wenn er sich vorwitzig vorwölbt. Einer der Gründe dafür ist sicher, dass unser Bindegewebe mit zunehmendem Alter durch den Mangel an Östrogenen schwächer wirkt. Und eins ist sicher: bei Stress mutiere ich zum Kugelfisch, weil ich nicht entspannt atme und zu viel Luft schlucke.
Apropos Stress – darauf reagiert unsere Körpermitte ziemlich empfindlich. Der Grund: In unseren Darmwänden sind zirka 100 Millionen Nervenzellen zu gigantischen Netzwerken verflochten und bilden ein sogenanntes „Bauchhirn“. Kein Wunder also, dass man beim verliebt sein von „Schmetterlingen im Bauch“ spricht und wir bei Stress leicht „Bauchschmerzen bekommen“ oder bei Ärger „Wut im Bauch haben“ und bei intuitivem Handeln „etwas aus dem Bauch heraus machen“.
Am besten in Ruhe genießen
Grundsätzlich gilt für alle, die zu Bauch-Grummeln neigen: Lieber häufiger kleine Mahlzeiten als drei große pro Tag essen. Und sich Zeit dafür nehmen! Klar, wenn man sein Essen hastig herunterschlingt, landet auch viel Luft im Magen. Folge: der Kugelfisch 😉
Genug Flüssigkeit ist nötig, um die Nahrung störungsfrei zu verdauen. Darum sind die 2 Liter, die man idealerweise über den Tag verteilt trinken sollte, sinnvoll. Am besten natürlich stilles Wasser und Kräuter-Tees wie Fenchel- und Minz-Tee. Kontraproduktiv sind dagegen Kaffee und Alkohol, Cola und schwarzer Tee. Und was schon unsere Omas wussten: Eine Wärmflasche entspannt den Magen-Darm-Bereich und lindert.
Streicheleinheiten für unsere Mitte
Massage ist das ideale Beauty-Treatment, weil es die Haut bis in die Tiefe verschönt und gleichzeitig auch noch etwas für die Seele tut – und die freut sich auch immer über ein bisschen Zuwendung.
Strafft und verschönt
Zupf-Massage wirkt wie Fitness-Training auf das Bauchgewebe, weil sie die Durchblutung und die Bildung kollagener Fasern anregt. Die Haut zwischen Daumen und Zeigefinger hochziehen, bis sie sich rötet. Ein paar Tropfen Zitronen-Öl („Dr. Hauschka Zitronen Lemongrass Pflegeöl“, 75 ml, ca. 12 €) im Uhrzeiger-Sinn um den Nabel reiben. Das Zupfen strafft, fördert die Verdauung und beruhigt bei Stress. Zitronen-Lemongras-Öl belebt und verstärkt die straffende Wirkung. Einmal täglich.
Glättet und entspannt
Mit ausgestreckten Fingern beider Hände jeweils in 5 kleineren Kreisbewegungen kreisend massieren – ideal ist es, wenn sich die Fingerspitzen dabei berühren – zuerst oberhalb des Nabels massieren, dann links und rechts unterhalb des Nabels. Zum Schluss fünfmal über dem Solar Plexus kreisen. Wo der liegt? Unterhalb des Brustbeins, wo die Rippenbögen anfangen, spürt man mit den Fingern ein umgedrehtes V.
Die richtige Taktik fürs Eincremen
Natürlich kann man auch beim Eincremen etwas für straffere Haut tun: Statt mit gestreckten Fingern, ballt man beide Hände zu Fäusten und massiert die Bauchpartie von unten nach oben streichend. Danach mit beiden Handflächen vom Schambein bis unter den Busen von unten nach oben streichen. Jeweils 1 Minute täglich.
Ein bisschen Training muss leider sein
Ganz ehrlich gesagt, bin ich absolut kein Sportfan. Und Übungen halte ich meistens nicht wirklich lange durch. Allerdings teste ich seit ein paar Wochen einmal täglich einen speziellen Hometrainer und kann sagen: ein Effekt ist auf jeden Fall erkennbar. Der „Abdo Gain“ sieht aus wie eine flache XL-Salatschüssel mit Einkerbungen. Zum Trainieren setzt man sich hinein, hebt die Füße und hält durch die Anspannung der Bauchmuskeln die Balance. Ich mach das 10 Minuten lang, natürlich immer mal wieder mit Pausen. Das Gute daran: die Übung kann ich auch beim Fernsehen machen, muss also nicht extra Zeit opfern (ca. 30 Euro bei decathlon.de).
Macht – einmal täglich angewendet – einen flacheren Bauch
Allen, die doch gern eine effektive Übung hätten, empfehle ich diese hier (sie ist nämlich echt wirkungsvoll): Auf dem Rücken liegend, Beine gebeugt anheben. Die Arme lang nach hinten ausstrecken. Beim Ausatmen den Oberkörper anheben, beim Einatmen wieder senken, allerdings nicht ablegen. 3×15 Wiederholungen machen. Mein Tipp für alle Nicht-Sportlichen wie mich: Die Hände während der Übung leicht an den Hinterkopf legen, so dass die Ellbogen nach außen zeigen. Die Hände nicht verschränken, sonst wird das Kreuz falsch belastet.
Eines ist sicher: wenn wir unser Bauchhirn gut behandeln, geht es uns garantiert besser. Winston Churchill, der ehemalige britische Premierminister hat das ganz schön ausgedrückt: „Man muss dem Körper Gutes tun, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen 😉
In dem Sinne – alle Liebe
von Ute