Jeden Tag, jede Stunde können wir uns aktiv dafür entscheiden, Stereotypen infrage zu stellen, Vorurteile zu bekämpfen, die Wahrnehmung zu erweitern, Situationen zu verbessern und die Leistungen von Frauen zu feiern. Gemeinsam kann jede und jeder von uns dazu beitragen, eine geschlechtergerechte Welt zu schaffen. Am 08. März jedes Jahr rückt diese wichtige Mission jedoch besonders in den Fokus. Der Weltfrauentag erinnert uns daran, was wir bereits auf dem Weg zu einer geschlechtergerechten Welt erreicht haben. Er zeigt uns aber auch, welche Hürden noch vor uns liegen. Jedes Jahr fragen wir darum Frauen im PETER HAHN Universum nach ihren Erfahrungen, Meinungen und Wünschen zu diesem Thema.
- Embrace Equity – Weltfrauentag 2023
- Gender equality for a sustainable tomorrow – Weltfrauentag 2022
- Women in Leadership – Weltfrauentag 2021
- Each for Equal – Weltfrauentag 2020
- Unser Beitrag für die Gleichberechtigung
Weltfrauentag 2023 – Embrace Equity
Wir blicken zurück: Was hat sich in den letzten Jahren zum Thema Gleichberechtigung getan? Wir haben unsere Kolleginnen und Partnerinnen gefragt:
- Welcher Aspekt beim Thema Female Empowerment ist für dich am wichtigsten?
- Wo hast du in den letzten Jahren positive Entwicklungen gesehen?
- Wo siehst du dagegen noch Handlungsbedarf?
Derya, IT-Assistenz bei PETER HAHN
Manchmal vergisst man, wie privilegiert man als Frau in Deutschland ist, im Gegensatz zu manch anderen Ländern. Wir können unser Leben frei gestalten und eigene Entscheidungen treffen. Für uns ist es selbstverständlich studieren, arbeiten oder wählen zu gehen.
An den Protesten im Iran sieht man zum Beispiel, dass Frauen nicht überall auf der Welt so viele Möglichkeiten haben und Menschen auf offener Straße erschossen werden, weil sie für ihre Rechte kämpfen. Es ist furchtbar, dass so etwas in der heutigen Zeit noch passiert. Das müssen wir uns viel öfter vor Augen halten und dafür sorgen, dass solche Geschehnisse nie an Aufmerksamkeit verlieren.
Anne-Katrin, Rechtsanwältin bei PETER HAHN:
Ich wünsche mir, dass wir an den Punkt kommen, an dem wir über Female Empowerment nicht mehr sprechen müssen, weil es selbstverständlich ist. Unsere Gesellschaft sollte von Human Empowerment geprägt sein.
Mir gefällt die inzwischen offene Diskussionskultur darüber. War das Thema früher noch mit dem inzwischen negativ konnotierten Begriffen „Feminismus“ und „Emanzipation“ diskutiert, ist es heute Thema in der breiten Gesellschaft und positiv besetzt.
Bei dem Thema Equal Pay gibt es aber immer noch Handlungsbedarf. Noch immer bekommen Frauen in vielen Berufen weniger Gehalt als die männlichen Kollegen.
Susanne Ackstaller, Influencerin und Bloggerin
Ein Aspekt, der gerne vergessen wird: Bei Female Empowerment sollte es nicht nur um Frauen in ihren Zwanzigern und Dreißigern gehen. In den Medien und auf Social Media wird teilweise ein krasses Age Shaming betrieben, als gäbe es uns Frauen über 50 gar nicht und als hätten wir überhaupt nichts mit Female Empowerment zu tun und vice versa. Dabei haben gerade wir Frauen über 50 und 60 die Emanzipation in den letzten Jahrzehnten vorangetrieben.
Ich finde es toll, dass es ein Stück weit normal geworden ist, dass auch Väter Erziehungszeiten nehmen, dass die Kinderbetreuung deutlich ausgebaut wurde und dass sich auch in Sachen „gleiches Geld für gleiche Arbeit“ einiges tut. Da ist in den letzten 20 Jahren viel passiert, Gott sei dank. Ich kann mich noch gut erinnern, wie schwer es für mich als junge Mutter war, einen Kindergarten- oder Betreuungsplatz für meine Drei zu finden, um weiter arbeiten zu können. Das ist heute deutlich einfacher geworden.
Trotzdem ist es immer noch üblich, dass Frauen den Großteil der Care-Arbeit übernehmen – bei Kindern, aber auch bei alten und pflegebedürftigen Eltern. Nicht nur wird diese Arbeit nicht ausreichend honoriert – wir Frauen bezahlen dafür auch noch mit einem niedrigerem Einkommen und einer geringeren Rente. Fair ist das nicht.
Daniela, Abteilungsleiterin Qualitätsentwicklung
Als ich mit meiner nun 15 Monate alten Tochter schwanger war, war mir von Anfang an klar, ich möchte mich nicht für ein Kind und gegen meine Führungsposition entscheiden. Also habe ich mir einen Plan überlegt, wie beides zusammen funktionieren kann und PETER HAHN hat mich in meiner Idee hier von Anfang an unterstützt, worüber ich sehr dankbar bin.
Zwei Monate nach der Geburt habe ich wieder meinen Job aufgenommen und meine Kleine war immer mit mir dabei, ob schlafend neben mir auf der Couch oder im Video Call – hoch lebe die Babytrage! Seit Corona sollte sich wohl keiner mehr daran stören, wenn ein kleines Patschehändchen im Hintergrund in die Kamera winkt.
Mein Mann und meine Familie tragen dieses Lebenskonzept mit und trotzdem ist es wirklich nicht jeden Tag so easy wie es vielleicht nach außen wirkt. Trotzdem kann ich sagen, dass es mir unheimlich Spaß macht wieder zu arbeiten. Das ist einfach auch ein Teil von mir. „fashion is my passion“.
Mir ist es eine Herzensangelegenheit aufzuzeigen, wie ich den Spagat zwischen Kind & Karriere gehe. Nicht um zu zeigen, wie tough ich bin, sondern um andere zu inspirieren. Ich möchte Müttern und Vätern Mut machen, mit den klassischen Rollenbildern zu brechen und sich nicht mehr entscheiden zu müssen.
Hinter jeder starken Frau steht ein verdammt selbstbewusster und bodenständiger Mann (oder Frau). Es gibt immer noch zu wenig Männer, die mit uns starken, erfolgreichen und selbstbewussten Frauen klarkommen. Auf die großartigen Männer/Frauen da draußen, die uns stark sein lassen und uns trotzdem auffangen, wenn wir mal stolpern. Ich ziehe den Hut vor allen Working Moms & Dads und vor allem vor jeder/jedem Alleinerziehenden Elternteil.
Noch vor der Geburt wurde mir von einer Freundin geraten, mich möglichst bald um einen Kitaplatz zu kümmern, um rechtzeitig einen Betreuungsplatz für die dann Einjährige zu bekommen.
Man darf nicht wählerisch sein und sich aussuchen, welches das beste Betreuungskonzept für sein Kind ist, sondern kann lediglich 3 Kitas nominieren und es gleicht quasi schon einem 6-er im Lotto, wenn man überhaupt einen Platz in der Nähe seines Wohnortes bekommt. Das ist doch verrückt!
Es muss dringend an den Betreuungskonzepten und Bildungssystemen in Deutschland gearbeitet werden. Damit Frau/Mann bei der Arbeit ein gutes Gefühl hat und die Kinder die bestmöglichen Chancen bekommen, die Zukunft irgendwann mitzugestalten. Würden wir das Betreuungs- und Bildungssystem neu denken, würden wir sicher umfangreiche Ressourcen für die Arbeitswelt gewinnen!
Annette, Influencerin und ehemalige Chefredaktuerin der InStyle
Female Empowerment fängt bei der Erziehung unserer Töchter an. Wir müssen sie ermutigen finanziell unabhängig und intellektuell selbständig zu werden – und zu bleiben, auch wenn sie einmal heiraten.
Was positiv auffällt: Immer mehr Führungskräfte sind weiblich – und auch die Gehälter gleichen sich langsam an. Aber: Frauen müssen in die Aufsichtsräte, Frauen müssen eine herausragende Kinderversorgung erhalten, Krippenplätze, Ganztagsschulen etc.
Weltfrauentag 2022 – Gender equality today for a sustainable tomorrow
2022 lautet das Motto des Weltfrauentags „Gender equality today for a sustainable tomorrow“ – „Geschlechtergleichstellung heute für ein nachhaltiges Morgen“. Dies haben wir wieder zum Anlass genommen, Stimmen von Kolleginnen bei PETER HAHN, Geschäftspartnerinnen und Influencerinnen zum Thema Geschlechtergerechtigkeit einzufangen. Wir haben sie gefragt, wo sie bereits positive Erfahrungen gemacht haben und wo sie dagegen noch Handlungsbedarf sehen oder im Alltag an die Grenzen der Gleichberechtigung stoßen.
Fany Haasser, Vertriebsleiterin Frankreich bei PETER HAHN
Seit 1946 ist die Gleichstellung von Frauen und Männern ein Verfassungsgrundsatz (das Gesetz garantiert Frauen in allen Bereichen die gleichen Rechte wie Männern). Es wurden bereits Fortschritte gemacht: in den Haushalten, in den Unternehmen und sogar auf den Sportplätzen ist die Gleichberechtigung auf dem Vormarsch…
Dennoch gibt es nach wie vor Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern… Vor allem in der Arbeitswelt müssen noch Anstrengungen unternommen werden. Zunächst einmal mangelt es an der Höhe des Gehalts: eine Frau erhält für die gleiche Arbeit durchschnittlich 25% weniger Geld als ein Mann. Drei von vier Frauen verdienen weniger als ihre Ehepartner. Über 80% der Teilzeitstellen werden von Frauen besetzt. Es bleibt noch viel zu tun!
In meinem Alltag sehe ich auch die Grenzen der Gleichstellung von Frauen und Männern: Ich verbringe viel mehr Zeit mit Hausarbeit und der Erziehung meiner drei Kinder als mein Mann!
Inge Dam, langjährige Partnerin bei der Green Cotton Group, Dänemark
Wir werden alle gleich geboren, aber nicht mit dem gleichen Hintergrund und den gleichen Möglichkeiten im Leben!
Mich persönlich hat meine Mutter sehr inspiriert. Sie ist 1917 geboren, hat eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht und ist danach um die Welt gereist. Das war damals sehr ungewöhnlich. Von ihr habe ich gelernt, immer Respekt vor allen Menschen zu haben, unabhängig von Geschlecht, Herkunft und anderen Faktoren.
Persönlich habe ich nie Diskriminierung erlebt. Ich schätze mich glücklich, in einem Land wie Dänemark geboren zu sein, in dem es selbstverständlich ist, dass Frauen unter den gleichen Bedingungen und mit den gleichen Rechten wie Männer arbeiten und in dem unser Sozialsystem jedem eine kostenlose Ausbildung und bezahlten Mutterschafts- oder Vaterschaftsurlaub ermöglicht. Auch bei Green Cotton ist Gleichberechtigung fester Bestandteil unserer Firmenphilosophie.
Ich bin außerdem dankbar für die Gleichstellung in meiner Partnerschaft. Mein Mann hat sich zum Beispiel zuhause mehr um unsere beiden Töchter gekümmert als ich, als sie noch klein waren. Warum sollten Frauen besser geeignet sein, sich um Kinder zu kümmern, als Männer? Von solchen Vorurteilen müssen wir uns verabschieden.
Trotzdem besteht kein Zweifel daran, dass es in vielen Ländern (noch) keine Gleichberechtigung gibt. Hier müssen wir helfen, dass Frauen unabhängig ihren Weg gehen können. Bildung gibt Selbstvertrauen und Respekt – also ist das zweifellos der richtige Weg – auch wenn er noch weit ist.
Annette Koch, Head of Corporate Social Responsibility bei GERRY WEBER
Gleichberechtigung wird erst in der Gesellschaft angekommen sein, wenn wir nicht mehr darüber sprechen müssen. Ich hatte das Glück, in einer Familie aufzuwachsen, in der zwischen meinen Brüdern und mir keine Unterschiede gemacht wurden – wir alle hatten die gleichen Chancen.
Im späteren Leben war ich oft erstaunt, wie tief die Stereotypen weiblicher und männlicher Rollenbilder in den Köpfen verankert sind. Deshalb ist es meine Überzeugung, dass wir Frauenquoten und explizit gendergerechte Sprache aktuell – leider noch –benötigen. Diese Maßnahmen sollen Bewusstsein schaffen und immer wieder darauf hinweisen, dass wir alle unser Handeln hinterfragen müssen.
Ich sehe aber auch Tendenzen, die mich optimistischer in die Zukunft sehen lassen: Bei GERRY WEBER haben wir zum Beispiel in kürzester Zeit einen Paradigmenwechsel in unserer Firmenkultur vollzogen. Der Führungsstil ist nun geprägt von flachen Hierarchien, einem hohen Maß an Eigenverantwortung und Fehlerkultur sowie transparenter Kommunikation. Führungspositionen werden bei uns übrigens nach Qualifikation besetzt, nicht nach Geschlecht. Das Ergebnis: Eine fast paritätische Besetzung…
Tanja, Influencerin
Ich bin immer mit dem Bewusstsein oder Gefühl aufgewachsen, emanzipiert zu sein. Auch beruflich habe ich mich bisher immer als gleichberechtigt empfunden. Ich weiß jedoch auch, dass es vielen Frauen nicht so ergeht. Daher bin ich sehr dankbar und habe den größten Respekt vor all diesen Frauen, die bisher für unsere Rechte hart gekämpft haben.
Auf dem Papier sind Frauen und Männer in Deutschland gleichgestellt. Aber die Realität sieht oft anders aus. Leider werden in vielen Bereichen die Frauen immer noch nicht gleichbehandelt:
• Kaum Verbesserung bei Gleichstellung von Frauen und Männer in Führungspositionen.
• Die veralteten Rollenbilder, die es leider immer noch in vielen Familien gibt: Die Mutter bleibt zu Hause, der Vater verdient das Geld.
• Durch einen längeren Ausstieg aus dem Job sind Frauen viel öfter von Altersarmut bedroht als Männer oder finanziell abhängig vom Ehemann.
• Weltweit sind insbesondere Frauen Opfer von Menschenhandel, werden zwangsverheiratet oder erhalten immer noch keinen Zugang zur Bildung
Die Errungenschaften der Frauenbewegung müssen immer wieder verteidigt werden. Wir haben schon einiges erreicht, aber es gibt noch jede Menge zu tun. Deshalb brauchen wir den Weltfrauentag!
Kristina Reutter-Hopp, langjährige Partnerin aus Deutschland
Als ich vor über 30 Jahren als 6. Generation in das elterliche Familienunternehmen eingestiegen bin, hatte ich nicht nur fünf männliche Vorfahren vor mir, sondern auch fast nur männliche Einkäufer, die sich kraft ihrer Position Gedanken darüber gemacht haben, was die Frau wohl gerne trägt. Als junge Frau von so vielen Männern umgeben zu sein und beobachtet zu werden, war Ende der 80er Jahre eine Herausforderung.
Heute, wo sich die Arbeitswelt für Frauen im gegenseitigen Miteinander sehr positiv verändert hat, bin ich glücklich, schon so lange in einer Führungsposition zu sein und den Wandel selbst miterlebt zu haben. Was in den letzten Jahrzehnten an Offenheit, Toleranz und Veränderung passiert ist, empfinde ich als unglaublichen Fortschritt. Hier sehe ich nicht nur die Akzeptanz in der Führungsrolle am Arbeitsplatz, sondern auch die Stellung der berufstätigen Frau und Mutter im Alltag. Anfang der 90er Jahre mit zwei Söhnen Vollzeit in einer Führungsposition zu arbeiten war noch eine Ausnahme und ich wurde deswegen oft angefeindet. Leider auch von nicht berufstätigen Frauen, die mir unterstellt hatten, deswegen keine gute Mutter sein zu können.
Vor allem folgende Geschichte ist mir aus der Anfangszeit in Erinnerung geblieben: Wir hatten einen Kunden mit einer damals noch sehr erfolgreichen Kette von Bekleidungsgeschäften, den wir mit unseren Hosen und Röcken beliefert haben. Ich war noch nicht lange im elterlichen Unternehmen, da hat der Kunde meinem Vater vorgeschlagen, mich mit seinem Sohn zu verheiraten. Wir hätten die Produktion, er die Geschäfte, und Liebe sei ja auch überbewertet. Ich habe dankend abgelehnt und wir den Kunden verloren. So hatte ich mir meinen Einstieg ins elterliche Unternehmen nicht vorgestellt und ich habe dies als sehr verletzend und diskriminierend empfunden. Nur wenige Jahre später war der Kunde insolvent, die Geschäfte geschlossen und ich mit dem Mann zusammen, mit dem ich aus freien Stücken zusammen sein wollte, obwohl er keine Läden mit in die Ehe gebracht hatte. Wie das Leben halt so spielt.
Zum Weltfrauentag wünsche ich mir, dass alle Menschen, egal welchen Geschlechts, in jeder Gesellschaft ihr Leben frei und in gegenseitigem Respekt und Akzeptanz mit ihrem Umfeld leben können. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance hatte, so früh als Frau in einer Führungsrolle zu arbeiten und finde rückblickend, dass sich der oft nicht einfache Weg gelohnt hat.
Susanne Pass, Geschäftsführerin bei Dialog Textil-Bekleidung e. V.
Obwohl ich zu einer Zeit aufgewachsen bin, in der es Frauen nicht einmal erlaubt war, ohne Einwilligung der Ehemänner eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen, habe ich selbst sowohl in meinem beruflichen als auch privaten Umfeld von Seiten der Männer keine Diskriminierung erfahren.
Ich hatte einen Vater, der sich schon seit den 70er Jahren sehr stark für die Förderung von Frauen in Unternehmen eingesetzt hat und dies hat mich sicherlich geprägt und auch das nötige Selbstbewusstsein mitgegeben.
Während meines Studiums hatte ich mehrere Professoren, die mir an der Uni München viele Möglichkeiten eröffnet haben und später im Beruf hatte ich männliche Vorgesetzte, die mich trotz 4 Kindern und damit manchmal eingeschränkten Einsatzmöglichkeiten immer gefördert haben.
Im kommunalen Umfeld habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht: Zur Zeit meiner beginnenden Berufstätigkeit gab es Kinderbetreuung von 8 bis 12 und dies für Kinder ab 3 Jahren. Ich habe aber bereits jeweils nach wenigen Wochen immer wieder meine Berufstätigkeit aufgenommen und so durch eine Elterninitiative erreicht, dass eine Kinderkrippe gebaut und die Öffnungszeiten verlängert wurden.
Obwohl diese Möglichkeiten heute wesentlich besser sind, denke ich, dass wir von Gleichberechtigung noch weit entfernt sind, sowohl was die Bezahlung als auch die Aufteilung der Elternarbeit und die Förderung von Frauen in Beruf und Chefetagen angeht. Für mich war es immer sehr wichtig, dass ich aufgrund meiner Qualifikation gefördert wurde und nicht, weil ich einer Quote entsprochen habe.
Dieses Ziel der Gleichberechtigung können wir aber nur erreichen, wenn wir gemeinsam als Frauen daran arbeiten, viel Eigeninitiative ergreifen und uns gegenseitig unterstützen und respektieren, eine Chance, die es in meinem frühen beruflichen Umfeld nicht gegeben hat, denn sehr oft wurde ich gerade von Frauen sehr stark kritisiert, die die Berufstätigkeit einer Mutter nicht akzeptieren konnten.
Von daher sehe ich auf dem Weg zu finanzieller Unabhängigkeit und Chancengleichheit von Frauen noch viel zu tun: Bewusstsein wecken schon in der Schule, Partner, die sich gleichberechtigt in die Kinder- und Hausarbeit einbringen, Vorgesetzte, die unabhängig vom Muttersein Chancen eröffnen und Wege aufzeigen. Über die Aktion von Peter Hahn, dies überall auf der Welt zu fördern und die Möglichkeiten für Frauen international Schritt für Schritt zu eröffnen freue ich mich sehr.
Karin Steinbrecher, Leiterin der Kreativabteilung bei PETER HAHN
In den 70iger Jahren durften Frauen nur mit Einverständnis des Ehemannes arbeiten gehen. Alleine leben oder unverheiratet mit Frau oder Mann, keine Kinder zu wollen, das war damals nicht selbstverständlich. Frauen aus der Generation meiner Mutter mussten sich ihr bisschen Freiheit und sogar ihr Recht auf eine höhere Schulbildung hart erkämpfen. Das haben sie mit viel persönlichem Einsatz und so mancher Niederlage auch für uns getan, so dass wir die Möglichkeit haben, über unser Leben selbst zu entscheiden.
Das bedeutet aber nicht, dass schon alle Ungleichheiten beseitigt sind. Themen wie zum Beispiel „Gleicher Lohn bei gleicher Arbeit“ und dass in den höchsten Führungsetagen immer noch überwiegend Männerriegen das Sagen haben, sind ungelöst. Genauso, wie es immer noch üblich ist, dass Frauen überwiegend in Elternzeit gehen und nur wenige Männer, und dann nur für kurze Zeit. Die Mechanismen, die diese Probleme beseitigen sollen, wirken nicht. Hier muss dringend etwas getan werden.
Es gibt viele weitere Themen der Ungleichheit, für deren Lösung nicht nur Frauen, sondern alle Geschlechter noch kämpfen müssen. Es gibt also viel zu tun. Ich wünsche mir, dass wir das gemeinsam angehen, egal welchem Geschlecht wir angehören.
Weltfrauentag 2021 – Women in Leadership
Das Motto dieses Jahr „Women in leadership“ haben wir wieder zum Anlass genommen, Frauen bei PETER HAHN zum Thema Gleichberechtigung zu befragen. Dabei kommen natürlich PETER HAHN Mitarbeiterinnen, aber auch Kolleginnen aus Partner- und Lieferantenbetrieben im Ausland zu Wort. Wir haben sie gefragt, wann und wo ihnen schon Diskriminierung begegnet ist? Wo sie dagegen positive Erfahrungen mit der Gleichberechtigung gemacht haben und was sie sich für die Zukunft wünschen?
Susanne alias Texterella, Bloggerin
Die ersten Jahre nach meinem Studium war ich bei einem Automobilhersteller angestellt. Ganz selbstverständlich wurde ich damals im Bewerbungsgespräch nach meinem Kinderwunsch gefragt. Ich habe die Frage bejaht – und die Stelle trotzdem bekommen. (Trotzdem, weil ich in einem anderen Unternehmen deshalb abgelehnt wurde). Ob junge Männer auch nach ihrer Familienplanung befragt wurden? Ich wage es zu bezweifeln. Als ich nach meinem ersten Kind dann weiterarbeiten wollte, musste mein Wunsch nach Home-Office vom Vorstand persönlich genehmigt werden. So exotisch war diese Idee damals! Nach dem zweiten Kind habe ich mich dann in die Selbstständigkeit verabschiedet. Zu kompliziert erschien es mir, als Frau und Mutter von zwei Kindern in einem Unternehmen der männerdominierten Autobranche voranzukommen. Ein Schritt, den ich nie bereut habe.
Seitdem hat sich vieles geändert: Das beginnt bei weit besseren Kinderbetreuungsmöglichkeiten über eine Elternzeit, die sowohl von Müttern als auch von Vätern wahrgenommen wird, bis hin zur Gender-Diskussion und einiges mehr. Das Bewusstsein ist zweifellos da – es fehlt allerdings immer noch an der Selbstverständlichkeit, dass Frauen die gleichen Chancen (und Gehälter) haben müssen wie Männer. An einer Selbstverständlichkeit, die nicht nur aus schönen Worten, sondern aus Taten besteht.
Was ich mir wünsche? Dass die Weichen für die Zukunft der Frauen weniger von „alten weißen Männern“ getroffen würden! Wir Frauen müssen noch stärker in Entscheidungen über unser eigenes Leben miteinbezogen werden! Und da müssen wir uns auch ein wenig an die eigene Nase fassen: Wir brauchen mehr Frauen, die die Auseinandersetzung nicht scheuen, die in die Politik gehen und sich dort aktiv für Frauenbelange einsetzen.
Marlen Bistritz, Bereichsleiterin Einzelhandel bei PETER HAHN
Als Frau in der Führung kommt vermutlich jede von uns einmal an den Punkt, an dem sie sich fragt „Ist das jetzt nur so passiert, weil ich eine Frau bin?“. Wenn ich auf meine 15 Berufsjahre blicke, kann ich mich zum Glück an keine Situation erinnern, in der ich mich bewusst ungleich behandelt gefühlt habe. Mein Start in die Führung war vielmehr geprägt von einem Vorgesetzten, der meine Potentiale erkannt und gefördert hat. Im Laufe der Zeit habe ich dann ein Selbstverständnis dafür entwickelt, dass ich gleichberechtigt bin. Das stelle ich gar nicht in Frage.
Gleichzeitig sehe ich, dass noch ein großer Weg zur Gleichberechtigung vor uns liegt. Es braucht in meinen Augen noch mehr Frauen in Führungspositionen, besonders im oberen Management. Frau und Mann ticken an manchen Stellen unterschiedlich. Das ist ok und auch gut so. Genau diese Unterschiedlichkeit kann sich wunderbar ergänzen. Das sollten wir lernen vielmehr zu nutzen statt Angst davor zu haben, dass jemand anders funktioniert, Schwerpunkte anders legt, Dinge anders angeht. Gerade die Mischung führt uns zu einem besseren Ergebnis, einem größeren Erfolg – messbar in Zahlen und Mitarbeiterzufriedenheit. Dazu bedarf es nach meiner Ansicht aber noch Mut. Mut, sich von manch alten Strukturen zu lösen und Neues – auch Frauen mit ihren Stärken – zuzulassen.
Mariella Gonzales, langjährige Partnerin aus Peru
In Lateinamerika sind nur 7% aller Führungspositionen mit Frauen besetzt. In Peru sind nur 3 von 10 Geschäftsführern weiblich. Vor allem für Frauen mit Familie oder alleinerziehende Mütter ist es schwer, eine leitende Position zu erreichen.
Zum Glück hat sich in den letzten Jahren viel entwickelt. Ich erfahre mehr Rücksichtnahme und Einbeziehung als Frau. Ich habe viele Freundinnen, die inzwischen Managerinnen sind und natürlich versuche ich auch in meinem eigenen Unternehmen gleich viele weibliche wie männliche Führungspersonen zu beschäftigen. Trotzdem ist geschlechtsspezifische Diskriminierung noch immer allgegenwärtig.
Für die Zukunft wünsche ich mir noch mehr Frauen in Führungspositionen und dass alle Frauen finanziell unabhängig sein können, auch in schwierigen Zeiten wie diesen gerade. Dafür ist meiner Meinung nach ein besserer Zugang zum Internet, zur Bildung und zu anderen grundlegenden Dienstleistungen in den Andengemeinden notwendig. Wir sind auf einem guten Weg, aber es gibt noch viel zu tun.
Marta, Influencerin
Meiner Meinung nach sind Frauen und Männer immer noch nicht gleichberechtigt, obwohl es auf dem Papier so aussieht. Sexismus in den Medien, im beruflichen Umfeld und im Alltag ist immer noch ein Thema, auf das wir achten und drauf reagieren sollten. Wir Frauen müssen wieder anfangen, uns für unsere Rechte aktiv einzusetzen. Es ist wieder mehr Feminismus nötig in Deutschland, vor allem in unseren Köpfen, im individuellen Handeln, in zwischenmenschlicher, beruflicher und auch politischer Hinsicht. Wir sollten die bestehende Rollenverteilung hinterfragen! Ich wünsche mir mehr selbstbewusste Männer, die sich von langweiligen, alten Männlichkeitsvorstellungen lösen! Männer, die ihre Partnerin, Freundin oder Kollegin respektieren und unterstützen. Frauen sollten erkennen, dass nicht jede von uns nur individuelle Probleme hat, sondern dass es manche Nachteile gibt, die nur mit unserem Geschlecht zusammenhängen. Das gilt es, für und mit unseren Töchtern zu ändern für eine bessere Zukunft aller Frauen, nicht nur in Deutschland.
Fatma Özdemir, langjährige Partnerin aus der Türkei
Ich möchte nicht pessimistisch klingen, aber eine Gleichstellung von Frauen und Maennern wird es in naher Zukunft nicht geben. Ich habe das Gefühl, dass die Popularitaet des Themas in den letzten Jahren und insbesondere waehrend der Pandemiezeit abgenommen hat.
Durch die Pandemie konnten wir aber auch miterleben, wie wichtig die Arbeit und Führungskompetenzen von Frauen sind. Deshalb sollten wir Frauen gemeinsam für eine gerechte und pandemiefreie Zukunft arbeiten.
Virginia Halsig, Einkäuferin bei PETER HAHN
Frauen rund um mich herum, so sieht glücklicherweise mein modisches Berufsleben schon immer aus. Das Gefühl und die Beobachtung von Diskriminierung habe ich während beruflicher Auslandsreisen in Entwicklungsländer erlebt. Diese Erlebnisse haben mir gezeigt wie wichtig es ist, dass wir Frauen für Frauenrechte und Gleichberechtigung konkret etwas tun. Deshalb finde ich den IWD großartig.
Meine Mama hat sich schon immer mit dem Thema Frauenrechte und Gleichberechtigung beschäftigt. Mit der Zeitschrift EMMA und Gesprächen über Gleichberechtigung bin ich groß geworden. Stolz und selbstbewusst Frau zu sein ist aus meiner und Mamas Sicht der Schlüssel. Meine Mama sagt dazu: Früher hatten es Männer leicht, heute ist auch für Männer nichts so leicht. Gleichberechtigung.
Mein berufliches Umfeld besteht aus einem starken weiblichen Fundament, an der Spitze des Dreiecks wird es jedoch nach wie vor männlicher. Warum ist das so? Müssen Frauen nach wie vor von Männern gefördert werden um an die Spitze zu kommen? Aus dem Grund bin ich für die Frauenquote.
Adelaide Santos, Leiterin unseres Einkaufsbüros in Portugal
Glücklicherweise habe ich mich nie diskriminiert gefühlt, weil ich eine Frau bin. Derzeit besteht unser Team rein zufällig nur aus Frauen und ich denke, wir alle leben in einem sehr gesunden beruflichen Umfeld innerhalb und außerhalb des Büros.
Ich bin überzeugt, dass wir in einer fairen und entwickelten Gesellschaft alle für die Qualität unserer Arbeit und nicht für unser Geschlecht geschätzt werden sollten, und das versuche ich allen, die mit mir arbeiten, zu vermitteln.
Weltfrauentag 2020 – Each for Equal
Auch letztes Jahr – das Motto lautete „Each for Equal“, also „Alle für Gleichberechtigung“ – haben wir unsere Kolleginnen und Partnerinnen nach ihren Erfahrungen mit Vorurteilen, zu ihren Gedanken über Gleichberechtigung und nach ihrem Rollenverständnis befragt. Hier erzählen Sie Ihnen, mit welchen Vorurteilen sie schon konfrontiert wurden. Aber auch, was sie getan haben, um daraus gestärkt hervorzugehen und für ein kleines Stück mehr Gleichberechtigung zu kämpfen.
Tina Stridde, Aid by Trade Foundation
Ich bin sehr dankbar für die Chancen, die ich hatte und für die Freiheit, mit der ich mein Leben gestalten kann. Das Leben von Frauen sieht in sehr vielen Teilen der Welt leider ganz anders aus. Durch meinen Job als Geschäftsführerin der Aid by Trade Foundation kann ich mich aber dafür einsetzen, dass das Leben für Frauen in Afrika ein Stück gerechter wird.
Viele afrikanische Frauen sind wahre Tausendsassas, sie erziehen die Kinder, sorgen für die ganze Familie und arbeiten sehr hart auf dem Feld. Dabei erfahren sie häufig Diskriminierung und Ungerechtigkeit. Die Genderprojekte von Cotton made in Africa verhelfen vielen Frauen in Afrika zu mehr Anerkennung in der Gesellschaft, zu finanzieller Unabhängigkeit und mehr Respekt. Auf diesen Erfolg bin ich stolz und sie motivieren mich und meine Kollegen jeden Tag auf Neue für unsere Arbeit.
Anja Frankenhäuser, Bloggerin
Ehrlich gesagt, kamen und kommen alle Vorurteile denen ich begegne selten von Männern sondern von Frauen. Der Kampf um Gleichberechtigung scheint auch unter uns Frauen angekommen zu sein. Oder ist das seit jeher so? Immer wieder begegnen mir Geschichten aus unterschiedlichsten Epochen, in denen sich Frauen gegenseitig das Leben schwer machen und all ihre Kraft und Energie darauf verwenden sich zu verletzen während oft die Männer dieser Welt an ihnen vorbeiziehen. Neverending Story. Leider.
Sollten wir es nicht besser wissen? Wir predigen Gleichberechtigung und Schulterschluss, gegenseitige Unterstützung und Empowerment und leben doch von all diesen Statements oft nicht ein einziges davon. Wir Frauen sind einzigartig. Vielschichtig und individuell wie es besser gar nicht geht. Wir rocken so viel. Wir halten so viel aus. Wir sind wunderbar! Mein Statement per Gleichberechtigung ist deshalb eine Bitte an uns Frauen: Lasst uns so annehmen wir jede von uns ist. Individuell und vielschichtig. Nur wenn wir aufhören uns gegenseitig zu beneiden und Knüppel zwischen die Beine zu werfen, können wir wirklich etwas bewegen. Und zwar nicht gegen andere Geschlechter sondern nur miteinander!
Patrizia Strupp, PETER HAHN
Für mich ist essentiell, dass Frauen und vor allem jungen Mädchen die gleichen Möglichkeiten haben wie das andere Geschlecht. Meiner Mutter war es immer wichtig, dass ihrer Tochter alle Türen offen stehen – Türen, die ihr als Mädchen einer Generation zuvor noch verschlossen waren. Heute ist Gleichberechtigung in Deutschland auf dem Papier oft vorhanden – aber in der Realität herrschen leider noch viele Vorurteile.
Hand aufs Herz: Wie viele Männer kennt ihr, die mehr als zwei Monate Elternzeit nehmen oder Paare, bei denen die Frau gleich viel oder mehr verdient als der Mann? Wie viele Bücher und Filme gibt es, in denen Frauen die Hauptrolle spielen? Welche Spielsachen werden für Mädchen angeboten und welche für Jungen? So lange diese und andere Ungleichheiten herrschen, sind wir von Gleichberechtigung noch weit entfernt. Aber nicht nur der Gesetzgeber muss mehr tun, auch wir selbst können einen positiven Beitrag leisten, in dem wir uns gegenseitig unterstützen.
Ich selbst habe die Patenschaft für ein Mädchen übernommen, das aus Eritrea nach Deutschland geflüchtet ist. Dort ist sie nur kurz zur Schule gegangen – nun hat sie die Möglichkeit, einen Schulabschluss zu erwerben und eine Ausbildung zu beginnen. Also machen wir gemeinsam Hausaufgaben oder unternehmen zusammen etwas. Daher ist mein Appell an alle: nur gemeinsam können wir etwas erreichen – unterstützt euch gegenseitig!
Simone Adams, Bloggerin
Der Weltfrauentag wurde vor über 100 Jahren ins Leben gerufen, zur Gleichberechtigung der Frau, Emanzipation der Arbeiterinnen und für das Wahlrecht der Frauen. Ich persönlich habe zu keiner Zeit mit dem Thema Gleichberechtigung kämpfen müssen, so z. b. auch nicht in beruflichen Belangen:
Influencer ist ja nicht mein eigentlicher Beruf. Ich war sehr lange & erfolgreich in einem Beruf tätig, in dem es damals prozentual weitaus mehr Männer gab. Frauenquote usw. waren damals noch lange keine Thema. Ich als Frau möchte doch – in der Bezug auf den Job – diesen nicht bekommen, weil ich die Quotenfrau bin, sondern weil ich mit meinem Gesamtpaket überzeuge, vor allen Dingen wegen meiner fachlichen Kompetenz und dem Know-how.
Andrea Breyer, Außenhandelsvereinigung d. deutschen Einzelhandels e.V.
Gleichberechtigung ist auch 2020 eine Illusion. Frauen in der Chefetage sind eine Seltenheit. Nicht selten ist es mir so ergangen, dass, egal wie kompetent, die älteren Herren aus der Chefetage, zuerst das „kleine naive Blondchen“ gesehen und es enorm viel Mühe kostet, sich zu beweisen.
Wir brauchen mutige Frauen, auch jenseits des Middle-Managements, die als Vorbilder und Mentoren dienen.
Sabrina Geckeler (links) und Ute Beck (rechts), treue Lieferantinnen
Starke Frauen sind leicht zu erkennen.
Sie bauen sich gegenseitig auf, anstatt sich gegenseitig fertig zu machen.
Beate Finken, Bloggerin
Ich schaue selten nach hinten, für mich zählt der Blick nach vorne. Was mich zur Zeit brennend interessiert, ist Ageism in der Mode- und Kosmetikbranche. Altersdiskriminierung ist nach wie vor ein großes Thema. Es heißt immer, dass versucht wird, Schönheitsideale zu ändern – im realen Leben finde ich dafür nicht viele Beweise. Das Thema Diversity ist in den Bereichen Mode und Kosmetik viel zu wenig vertreten. In der letzten Zeit gibt es zwar immer mehr Models verschiedener Herkunft (Tendenz zum Glück steigend) – Models im höheren Alter hingegen sind nach wie vor die große Ausnahme.
Was ich dagegen mache? Ich feiere es, über 50 zu sein. Mit meinem Blog BeFifty, in dem ich Tipps zu den Themen Mode, Travel und Beauty teile. Alt, unsichtbar, nicht mehr attraktiv? Ich möchte beweisen: Wir gehören noch lange nicht zum alten Eisen!
Und ich rede über Tabus. Am Weltfrauentag am 8. März wird der Dokumentarfilm „Was sie schon immer über Frauen wissen wollten“ ausgestrahlt. In der Doku einer Grimme-Preisträgerin erzähle ich entspannt über die Wechseljahre und zeige, dass es auch mit 53 keinen Grund gibt, die Füße still zu halten. Schaut unbedingt rein! Ich persönlich liebe mein aktuelles Alter. „The Change“ ist das englische Wort für Wechseljahre und das gefällt mir, weil es nach Aufbruch klingt.
Nicole Lange, Bloggerin
Ich habe schon mit 16 angefangen nebenberuflich zu Modeln. Ich kann mich noch gut erinnern, dass damals der Erfolgsdruck bezüglich Model Maße sehr hoch war und man sich ständig mit anderen verglichen hat. Junge Models untereinander und auch Agenturchefs können manchmal seelisch sehr grausam sein… da reichen manchmal nur kleine Sticheleien oder ein Kommentar wie z. B.: „Hast du zugenommen“ oder „das Kleid passt dir nicht…“ und man ist tagelang down, nimmt sich alles zu Herzen, isst plötzlich nichts mehr etc… Da lobe ich mein jetziges Model- und Influencer-dasein! Denn man ist einfach wie man ist. Entweder die Kunden, Follower, Betrachter etc. mögen das so oder eben nicht. Ich gehe mit meinen knapp über 40 Jahren damit 1000-mal gelassener um als damals. Und diese Zufriedenheit strahle ich jetzt auch vielmehr aus. Als Mutter mit zwei Kindern muss man sich sowieso nichts mehr beweisen und es haut einen nichts mehr so schnell um. Ich bin mit mir und allen Makeln völlig im Reinen… was natürlich nicht heißt, dass ich immer mit mir zufrieden bin. Aber ich habe einfach meist ein gutes Gefühl und das möchte ich gerne weitergeben!
Nach meinem Immobilienwirtschafts- Studium habe ich auch lange Zeit als Bankerin gearbeitet bei einer sehr renommierten Bank. Dort hatte ich fast nur männliche Kollegen um mich herum. Das war schon witzig, weil ich immer ganz genau wusste, die verdienen viel mehr als ich und machen den gleichen Job bei doppeltem Gockel-Gehabe… Auch da habe ich versucht drüber zu stehen, (was aber nicht immer leicht war…) und mich nicht anstecken zu lassen. Ich denke, Männer und Frauen gehen mit Erfolgen einfach ganz unterschiedlich um. Aber auch innerhalb der Geschlechter gibt es einfach gravierende Unterschiede. Die einen tragen es gerne nach außen, die anderen schweigen und genießen. Die Menschen Sind einfach unterschiedlich und ich finde, dass der Weltfrauentag auch dafür da sein sollte, jeden so zu akzeptieren wie er nun mal ist. Für mich ist das wichtigste, dass man das Herz an der richtigen Stelle hat. Das macht automatisch tolerant.
Franziska Dormann, Global Organic Textile Standard
Es sind nicht nur greifbare Vorurteile mit denen Frauen konfrontiert sind, sondern immer auch noch gesellschaftliche Narrative, die überwunden werden müssen. Daher ist es dringender denn je dass jede, jeder, wir alle gemeinsam zu einer (Geschlechter)gerechten Welt und vor allem Chancengleichheit beitragen.
Unser Beitrag für mehr Gleichberechtigung
Große Worte verlangen auch nach Taten! Ein Miteinander auf Augenhöhe zwischen allen Kolleginnen und Kollegen ist für uns bei PETER HAHN selbstverständlich. Wir wollen jedoch, dass Menschen überall auf der Welt Gleichberechtigung erfahren. Darum unterstützen wir jedes Jahr zum Weltfrauentag eine Organisation, die diese Mission mit Herzblut verfolgt. Lesen Sie hier, an welche Organisation wir dieses und in vergangenen Jahren gespendet haben.