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Osterüberraschung! Eierfärben mal ganz anders – und ganz natürlich

Osterüberraschung! Eierfärben mal ganz anders – und ganz natürlich (© Madeleine_Steinbach/iStock/Getty Images Plus)

Wenn die Tage länger werden, die ersten Schneeglöckchen im Garten blühen und die strahlend gelben Narzissen ihre Blüten gen blauen Himmel recken, dann wissen wir eins ganz genau: Die schöne Osterzeit ist da.

Am meisten freut man sich auf das Beisammensein mit der Familie und den Freunden. Jetzt gibt es wieder sonnige Tage, die gemeinsam mit den Lieben im Garten verbracht werden können – am liebsten bei einem schönen Osterbrunch. Und wenn zum Osteressen einladen wird, kommt die ganze Familie zusammen. Dann gibt es einen leckeren Lammbraten mit frischen Frühlingskartoffeln, und gemeinsam genießt man das Osterfest – mit dem Frühling ziehen so Freude und Glück ins Haus. Für viele ist Ostern das schönste Fest.

Es ist aber nicht nur der Frühling, auf den man sich freuen kann, sondern auch die schönen Osterbräuche können es einem antun. Ganz besonders zelebriert wird das Eierfärben. Schon seit vielen Jahren ist es ein beliebtes Osterhobby, Eier kunstvoll und kunterbunt zu gestalten. Passend zum Feiertag möchten wir Ihnen gerne eine ganz besondere Art des Eierfärbens vorstellen. Mit natürlichen Materialien, Zwiebelschalen und filigranen Blättern, lassen sich ganz leicht die schönsten Ostereier herstellen – genau das Richtige fürs Osternest und fürs Osterfrühstück.

Alles, was Sie brauchen, haben Sie sicherlich im Haushalt:

  • weiße Eier
  • viele Zwiebelschalen, rote und braune
  • kleine, zarte Blätter, am besten direkt aus dem Garten
  • alte Seidenstrümpfe
  • Bindfaden
Die Eier werden durch die Zwiebelschalen eingefärbt
(© izzzy71/iStock /Getty Images Plus)

Legen Sie zuerst viele Zwiebelschalen in einen Topf mit Wasser. Je mehr Zwiebelschalen Sie haben, desto intensiver wird der Farbton. Wenn Sie ausschließlich rote Zwiebelschalen nutzen, werden Sie einen Altrosaton erzeugen. Braune Zwiebelschalen machen die Eier eher beige bis rotbraun. Lassen Sie die Zwiebelschalen mindestens eine halbe Stunde langsam kochen, sodass sich der Farbstoff aus den Schalen lösen kann.

In der Zwischenzeit können die Eier vorbereitet werden. Nehmen Sie am besten frische, rohe, weiße Eier. Achten Sie darauf, dass die Schale keinen Sprung hat. Drapieren Sie nun kleine, feine Blätter und Blüten aus dem Garten auf die Eier. Das geht am besten, wenn man die Blätter anfeuchtet. Dann halten sie ganz von selber auf der Eierschale. Wichtig hierbei: Die Blätter, Blüten oder Gräser sollten möglichst glatt sein und flächig auf der Eierschale aufliegen. So erhalten Sie die besten Ergebnisse. Um nun die Blätter auf dem Ei zu fixieren, stülpen Sie vorsichtig einen Seidenstrumpf über das Ei und binden das andere Ende fest zu. Jetzt kann nichts mehr verrutschen. Bereiten Sie auf diese Weise viele Eier vor. Man kann auch Grashalme nutzen, die in kleinen Büscheln arrangiert werden. Eine schöne Wirkung können Sie auch mit feinblättrigen Blüten erzeugen.

Jetzt kommen alle vorbereiteten Eier für mindestens 10 Minuten vorsichtig in den Zwiebelschalensud. Das Wasser sollte jetzt nur noch leicht köcheln, damit die Eier nicht kaputt gehen und das Motiv nicht verrutscht.

Nach der Kochzeit werden die Eier aus dem Sud genommen, abgeschreckt und – sobald sie etwas abgekühlt sind – aus Ihrem Seidenstrumpfkorsett befreit. Die dunkle rötlich-braune Farbe der Zwiebelschalen hat die Eier jetzt kräftig eingefärbt. Aber die Stellen, die Sie mit Ihren Schätzen aus der Natur abgedeckt haben, sind weiß geblieben und haben wunderschöne Muster erzeugt. Nach diesem Prinzip können Sie viele unterschiedliche Dinge als Schablonen nutzen – lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf.

Das Endresultat: Wunderschön verzierte Eier
(©Madeleine_Steinbach/iStock /Getty Images Plus)

Übrigens: Diese Art, Eier zu färben, ist vor allem im Osteuropa verbreitet und hat eine lange Tradition. In der sehr strengen Fastenzeit essen die Menschen dem orthodoxen Christentum entsprechend kein Fleisch, keine Milchprodukte, keinen Fisch und auch keine Eier. Damit die Eier in dieser Fastenzeit nicht verderben, hat man sie früher hartgekocht. Und um die hartgekochten Eier von den rohen zu unterscheiden, wurden sie kunstvoll eingefärbt und bemalt. Dieses Färben hat sich fest in der Tradition verankert und ist ein wichtiger Bestandsteil der Osterfeierlichkeiten.

Ein toller und vor allem sehr praktischer Osterbrauch. Die so gefärbten Eier sind auf meiner Ostertafel immer ein Hingucker. Zum Schluss kann man die Eier immer noch mit etwas Öl einreiben, dann glänzen sie schön. Manche können Sie auch noch weiter verzieren, beispielsweise mit weißen Bändern aus Spitze oder kleinen Aufklebern mit Ostergrüßen. Alle freuen sich immer sehr, wenn sie solch ein Osterei in ihrem Körbchen finden. Probieren Sie es doch auch mal aus.

Peter Hahn wünscht Ihnen ein frohes Osterfest.